Eine EP mit dem Namen Lyfe. Wirklich?
Hi!
Heute mit Gedanken über eine coole Band und ein paar Links mit gutem Lesestoff. Enjoy! Was ist das hier? Irgendwann habt ihr mal den WEEKLY PLANET abonniert. Und deshalb bekommt ihr manchmal eine Email mit Gedanken, mal einer Buchbesprechung und Updates zu DRAGONS EAT EVERYTHING. Danke fürs Lesen!
DEE Update
- Ein Interview mit Kid Dad
- Über The Impending Blindness of Billie Scott einen sehr coolen Comic.
- Kettensägen, Kinder und Go Karts der 63. NERD FEUILLETON
- Playlist für ALL YOU CAN EAT #192
- After the Party - NERD FEUILLETON #64
- Alles ins verlinkt - ein ALL YOU CAN EAT Interview mit KENICHI & THE SUN
- Meine Lehrerin die Krake - NERD FEUILLETON #65
Ein Gedanke
Es ist schon eine Weile her, aber ich saß in der M10 auf dem Weg zur Warschauer Straße und hatte das erste Album von einer damals noch kleinen dänischen Band auf den Ohren. Es heißt New Gold und die Band ist Go Go Berlin. Dann kommt der Song “Darkness” und spricht zu mir:
Cause darkness ain’t your friend Please don’t be that hard now on yourself No, darkness ain’t your friend
heißt es da und das habe ich dann in mein kleines Notizbuch geschrieben und die Band darüber ausgefragt. Go Go Berlin haben Rock Musik gemacht, mit der sie mal ganz ganz groß werden wollten. Und ich habe ihnen das sehr gewünscht, weil das Album mich angesprochen hat, weil die Texte eingängig waren und sie von persönlichen Schwierigkeiten erzählt haben. Die Lieder hatten einen positiven Grundton, den ich toll finde. Die Grenze zwischen “Journalist” und “Fan” war bei der Band immer etwas schwammig, für mich zumindest. Irgendwann haben wir sie für ALEX Berlin auch gefilmt und das Management war inzwischen bei Sony und mit Major Labels arbeiten stellt sich als schwer und gelinde gesagt kacke heraus. Aber die Dudes waren immer nett und auch ihr zweites Album war ziemlich gut. Es hatte einen weniger persönlichen und aufbauende Ton und ging mehr in Richtung Liebe, Liebe und noch mehr Liebe. So von der Art “du bist so toll und niemand sonst darf dich haben” und mich hatten eben eher Songs wie “Darkness” oder “Raise Your Head” angesprochen. Einfach weil sie mich hochgehoben haben. Versteht mich nicht falsch, der Song “Electric Lives” ist fantastisch. Aber so richtig abgeholt hat mich das nicht mehr.
Und wie das bei Bands so ist, hat sich auch Go Go Berlin verändert. Der Bassist ist gegangen und inzwischen ist auch einer der ursprünglichen Gitarristen nicht mehr dabei. Die Band die mal in Richtung Rock Olymp rannte macht jetzt poppigen Jazz mit Saxophon und irgendwie leeren Texten. Wenn die Band nicht gerade versucht einen Club Song zu machen, dann singen sie nur von gescheiterten Liebesbeziehungen oder ihrer Verehrung einzelner Menschen. Und für manche ist das bestimmt super. Ich kann auch nicht behaupten ihre Musik wäre bisher sonderlich originell gewesen. Sie haben einfach eine relativ simple Sache sehr gut gemacht, hatten eine fantastische Live Präsenz und haben anfangs Songs geschrieben, mit denen ich mich verbinden konnte. Ich möchte ihnen auch um Himmels willen nicht verbieten das zu machen, worauf sie Bock haben. Aber wie mit jeder Band die sich entwickelt ist es manchmal schwer dabei zu bleiben. Nicht jede Band kann Paramore heißen, ihren Stil ändern und immer noch mega gut sein.
Go Go Berlin - Struggle is real
Jetzt wären sie wahrscheinlich lieber in Los Angeles als in Aarhus. Aber vielleicht hätte ihnen die dänische Stadt besser getan. Wer weiß sowas schon. Ich mache die neue EP, die übrigens Lyfe heißt, nach drei Songs wieder aus und höre noch mal das erste Album. Das ist besser.
Lesestoff
- Teaching Science Fiction while living in Lebanon - über einen Kurs in einer Uni in dem es um SF Literatur geht und welche Rolle der Kurs bald für die Teilnehmer:innen hat, die in einem Land im Umbruch leben. Umbruch ist dabei sicherlich ein großer Euphemismus.
- Is Spotify responsible for Joe Rogan? - Spotify hat sich letztes Jahr den sehr kontroversen Podcast Host Joe Rogan eingekauft und muss jetzt anfangen damit umzugehen, dass Rogan gerne mal Menschen wie Alex Jones in seine Sendung einlädt. Leider ist Rogan dann nicht in der Lage die Missinformationen und den generellen bösartigen Unsinn den Menschen wie Alex Jones raushauen aufzufangen.
- A Review of the Social Dilemma - eine sehr umfangreiche Kritik des relativ aktuellen Dokufilms The Social Dilemma. Ich habe den Film nicht gesehen, aber sehr viel davon gehört. Viel gutes, aber auch mittleres. Die Besprechung fand ich dennoch sehr lesenswert.
If these insiders genuinely did not see the possible downsides of what they were building, than they are fools who should not be trusted. And if these insiders did see the possible downsides, continued building these things anyways, and are now pretending that they did not see the downsides, than they are liars who definitely should not be trusted.
- Ein Interview mit dem Besitzer des Sex Shops gegenüber vom “Four Seasons Landscaping” ist genau so unterhaltsam wie erwartet.
- Your Computer isn’t yours - über macOs und wie das Betriebssystem teilweise unverschlüsselt nach Hause telefoniert. Es sieht nicht gut aus.
These machines are the first general purpose computers ever where you have to make an exclusive choice: you can have a fast and efficient machine, or you can have a private one. (Apple mobile devices have already been this way for several years.)
Outro
Been a while. Ich mache immer noch jede Woche eine neue Folge von KulturGut. In einem anderen Newsletter hat letztesn Craig Mod das hier gesagt:
An activity worth doing:
Pick a narrow topic and write a weekly newsletter about it for three months. It will force you to consolidate your thoughts and will show you that even narrow topics are infinitely deep. And limiting it to three months means you’ll probably do it. Call it: Season One.
Und jetzt dreht sich mein Kopf um ein Thema. Aber erst Mal das hier wieder öfter machen. Wer weiß. Bis bald. Lasst euch nicht ärgern und tragt eure Maske. <3
Alles Gute! Lele