Is Scrum Democratic?
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Hi ,
Ist Scrum demokratisch?
Diese Frage kommt immer wieder auf.
Immer wieder bin ich in Teams in denen es auf diese Frage hinausläuft.
Das Stichwort ist immer wieder “selbstorganisiertes Team”
Wie weit entscheidet ein selbstorganisiertes Team?
Unumschritten: Das Team organisiert sich die Arbeit selbst.
Der Product Owner entscheidet welche Aufgaben in welcher Reihenfolge abgearbeitet werden.
Und er ist ein Teil des Teams.
Auch unumschritten: Die Entwickler planen einen Sprint und definieren wann ein Thema “fertig” ist.
Aber was gilt neben dem daily-doing?
Wer legt die Anforderungen an das Produkt fest? Wer legt releases fest? Wer legt das Staffing des Teams fest?
Und genau hier erlebe ich immer wieder streit.
So auch im aktuellen Fall.
Es geht um eine Personalie. Es steht im Raum zu entscheiden, ob ein Teammitglied permanent bleiben soll.
Soll diese Entscheidung basisdemokratisch getroffen werden?
Ich glaube nicht.
Unternehmen werden seit Jahrhunderten aus gutem Grund nicht demokratisch geführt. Es gibt in jedem Unternehmen Hierarchien.
Zwar gibt es einige wenige Ausnahmen, aber das sind…. nunja, ausnahmen.
Das Problem mit der Demokratie ist, dass es zwangsläufig auf (faule) Kompromisse hinausläuft.
So viele unterschiedliche Interessen prallen aufeinander.
Interessen sind ungerecht verteilt.
In der Entwicklung besteht die Größte Gruppe, logischerweise, aus Entwicklern.
Entwickler haben andere Persönlichkeitsmerkmale als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und damit andere, als die Kunden ihrer Applikation.
Wenn diese Gruppe also demokratisch entscheiden, dann werden die Interessen - na klar - genau dieser Gruppe durchgesetzt.
Ein Unternehmen arbeitet aber nicht für seine Mitarbeiter. Der Zweck eines Unternehmens ist seinen Kunden zu dienen.
Die Interessen der Kunden müssen im Vordergrund stehen.
Und dann ist da noch die ungleiche Verteilung an Erfahrung.
Aus gutem Grund sieht man in keinem Unternehmen einen Berufseinsteiger in wichtigen Managementpositionen.
Denn viele Entscheidungen müssen auf Erfahrung fußen.
Man kann in keinem Studium lernen was es bedeutet ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team zu führen.
Nur durch Erfahrung kann ein gutes Ergebnis erzielt werden.
Robert C. Martin hat gezeigt, dass die Hälfte aller Entwickler weniger als 5 Jahre Berufserfahrung hat.
Und daraus folgt, dass “unerfahrene Entwickler” in Scrum Teams überrepräsentiert sind.
Es ist damit also wahrscheinlicher, dass ein Team die Folgen ihrer Entscheidung nicht richtig abschätzen kann.
Ist Scrum also demokratisch?
Ja, und nein.
Viele Entscheidungen wie etwas umgesetzt wird, werden im Scrum Team getroffen. Aber eben nicht alle.
Wenn es für den Erfolg des Unternehmens wichtig ist, dass öfter released wird, dann kann und muss so eine Entscheidung aus der Führung kommen. Es wird zur Anforderung.
Ein selbstorganisiertes Team, heißt nicht Basisdemokratie.
Rule the Backend,
~ Marcus
Hi ,
Is Scrum democratic?
This question keeps coming up.
Time and time again, I find myself in teams where this question becomes the focal point.
The keyword that often comes up is “self-organized team.”
How much autonomy does a self-organized team have?
Undoubtedly: The team organizes its work on its own.
The Product Owner decides which tasks are to be tackled and in which order.
And he is a part of the team.
Also undeniable: The developers plan a sprint and define when a topic is “done.”
But what about beyond the day-to-day tasks?
Who sets the product requirements? Who decides on releases? Who determines the team's staffing?
This is where I often witness disputes.
Such is the case now.
It concerns a personnel matter. The decision at hand is whether a team member should stay on permanently.
Should this decision be made on a purely democratic basis?
I don't think so.
Companies have, for centuries, not been run democratically for good reasons. There are hierarchies in every company.
While there are a few exceptions, they are, well, exceptions.
The problem with democracy is that it inevitably leads to (lazy) compromises.
So many diverse interests clash.
Interests are unevenly distributed.
In development, the largest group is, logically, developers.
Developers have different personality traits than the average population. And thus, different from the users of their application.
So, if this group makes democratic decisions, the interests - of course - of this very group will prevail.
However, a company doesn't work for its employees. The purpose of a company is to serve its customers.
The interests of the customers must be paramount.
Then there's the uneven distribution of experience.
For good reason, you don't see a career starter in crucial management positions in any company.
Many decisions need to be based on experience.
You can't learn in any degree program what it means to lead a company, a department, or a team.
Only through experience can a good outcome be achieved.
Robert C. Martin has shown that half of all developers have less than 5 years of professional experience.
This implies that "inexperienced developers" are overrepresented in Scrum teams.
Hence, it's more likely that a team can't accurately gauge the consequences of their decisions.
So, is Scrum democratic?
Yes, and no.
Many decisions on how something is implemented are made within the Scrum team. But not all of them.
If it's essential for the company's success to release more frequently, then such a decision must and should come from the top. It becomes a requirement.
A self-organized team doesn't mean grassroots democracy.
Rule the Backend,
~ Marcus